Rückblick
Projektschwerpunkt 2023
Aktuelle Herausforderungen prägen unaufhörlich unseren Alltag: Der Klimawandel, wirtschaftliche Krisen, Konflikte in nahen Regionen sowie die anhaltenden Auswirkungen einer globalen Pandemie müssen zeitgleich bewältigt werden. Das Verlangen nach Stabilität und Entwicklung ist stark, und die Frage, inwieweit die Auseinandersetzung mit diesen Themen eine Chance für die Gesellschaft darstellt, bleibt laut und wird kontinuierlich diskutiert.
All diese Themen waren auch für das zweite Förderungsjahr von großer Bedeutung.
Es wurden Konzertformate ermöglicht, die für Künstler sowie Publikum Spannungen erzeugten, Fragen aufwarfen, Kontroversen diskutierten und das Leben auf und vor der Bühne in einer außergewöhnlichen Weise behandelten. Es handelte sich um Projekte, die das Publikum herausgefordert haben, den musikalischen Moment intensiv erleben ließen und letztendlich auf vielfältige Weise bereichert haben.
FREIGEIST Chor und Ensemble © Ansgar Klostermann
FREIGEIST
Chor und Ensemble
Unter dem Namen FREIGEIST Chor und Ensemble verbirgt sich das 2010 gegründete gemeinnützige Kollektiv Ensemble Mini. Unter der Leitung von Joolz Gale, Gründer des Kollektivs, verarbeiten sie große Partituren für ein vergleichsweise kleines Ensemble.
Gemeinsam mit der Solistin Dame Sarah Conolly und einem kleinen Frauenchor brachten Sie am 2. Juli die 3. Sinfonie von Gustav Mahler auf die Bühne von Kloster Eberbach. Mit nur 17 Musikerinnen und Musikern schafften sie es die Charakteristik einer Mahler-Sinfonie mit solistischer Besetzung und in einer Kammerfassung zu überzeugen.
Tenebrae Choir
Das 2001 von Nigel Short in Großbritannien gegründete Gesangsensemble Tenebrae Choir tritt meist ohne Instrumentalbegleitung auf. Sie verzaubern allein mit Ihrem strahlend klaren Gesang den musikalischen Moment und erschaffen eine Atmosphäre in der sich der Konzertgast gedanklich verlieren kann. Ins Kloster Eberbach haben sie zur Langen Nacht der Chormusik am 22. Juli geladen und gregorianische sowie altenglische Lieder gesungen.
Mit dem „Path of Miracles“, einer Komposition von Joby Talbot, wanderten sie gedanklich mit dem Publikum über den berühmten Pilgerweg Jakobsweg und selbst durch die Basilika, um das Publikum in Andacht zu verzaubern.
Tenebrae Choir © Ansgar Klostermann
Abel Selaocoe © Ansgar Klostermann
Abel Selaocoe, Cello
Der südafrikanische Cellist Abel Selaocoe definiert die Parameter des Cellos neu. Er bewegt sich nahtlos durch eine Vielzahl von Genres und Stilen, von der Zusammenarbeit mit Weltmusikern und Beatboxern bis hin zu Konzertauftritten und klassischen Solokonzerten. In seinem Konzert am 9. August auf Schloss Johannisberg wird er von Fred Thomas am Klavier begleitet und gemeinsam lassen sie das Publikum staunen, was Abel aus seinem Instrument und auch aus seiner Stimme rausholt. Ein Abend der zur Rührung verführt und die Brücke zwischen Europa und Afrika schlägt.
Aurora Orchestra
Das Kammerorchester Aurora Orchestra wurde 2005 unter dem Chefdirigenten Nicholas Collon gegründet. Sie sind das erste Orchester, das ganze Sinfonien auswendig auf die Bühne bringt und begeistern damit das Publikum auf eine sehr nahbare Art und Weise für Orchestermusik. Am 23. August haben sie im Kurhaus Wiesbaden zunächst gemeinsam mit Sheku Kanneh-Mason eine ganz besondere Fassung von Igor Stravinskys „Le sacre du printemps“ gespielt. Auswendig und im Stehen.
Aurora Orchestra © Ansgar Klostermann
Gustav Mahler Jugendorchestra © Ansgar Klostermann
Gustav Mahler Jugendorchester
Jedes Jahr bewerben sich junge Musikerinnen und Musiker bis zu einem Höchstalter von 26 Jahren aus ganz Europa, um einen Platz in dem gemeinnützig tätigen Orchester zu bekommen. Es wurde 1986 auf Initiative vom Dirigenten Claudio Abbado gegründet um das Zusammenspiel zwischen verschiedenen Nationen zu fördern.
Am 25. August spielten sie unter der Leitung von Jakub Jakub Hrůša das Monumentalwerk Sinfonie Nr. 9 von Gustav Mahler.
Mahler Chamber
Orchestra
Das 1997 gegründete Mahler Chamber Orchester (MCO) ging auf Bestreben von Claudio Abbado und früheren Mitgliedern des Gustav Mahler Jugendorchesters, die bereits die Altersgrenze erreichten, hervor. Sie arbeiten als „nomadisches Kollektiv“, das sich zu Tourneen und Projekten trifft.
Am 27. August spielten sie gemeinsam mit Daniil Trifonov im Kurhaus Wiesbaden.
© Geoffroy Schied