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Rückblick

Projektschwerpunkt 2024
»Diversität«

Im vierten Jahr seiner Existenz hat der Verein seine bislang erfolgreiche Arbeit weiter ausgebaut: Neben der Unterstützung von musikalischen Schulprojekten, Probentagen, einem Musical der ChorSingSchule Geisenheim, einem Konzert der Barock Vokal Akademie der Hochschule für Musik Mainz und einem Kompositionsauftrag durch Bar Zemach, den jungen Solohornisten des West-Eastern Divan Orchestra, ermöglichte Zukunft Klassik e.V. im Jahr 2024 unter dem Leitgedanken „Diversität“ sechs herausragende Konzerte von freien und gemeinnützigen Nachwuchsensembles, darunter das Chineke! Orchestra, die Cuban-European Youth Academy 2024, das West-Eastern Divan Orchestra, der World Youth Choir sowie das Bundesjugendorchester, die ihre Konzerte zu einer Plattform des sozialen und künstlerischen Austauschs werden ließen. Dabei förderten die Projekte Verständigung und Vermittlung zwischen verschiedenen Kulturen sowie Transfers zwischen Kunst und Gesellschaft. Um den klassischen Konzertkanon zu erweitern, standen dabei auch Auftragskompositionen und Neuarrangements auf dem Programm, die die eigene kulturelle Identität einbeziehen bzw. sich auf bestehende Werke beziehen und diese in einen zeitgenössischen Kontext stellen.

Mit solchen Konzertprojekten internationaler Größenordnung fördert Zukunft Klassik den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Rhein-Main-Region und trägt durch die lebendige Auseinandersetzung mit einer kulturellen Pluralität und aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen zur internationalen Verständigung bei.

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Chineke! Orchestra

Um ein wichtiges Signal für ethnische Vielfalt in einer immer noch vor allem durch Weiße geprägten Klassikszene zu setzen, hat die Kontrabassistin Chi-chi Nwanoku im Jahr 2015 das Orchester Chineke! gegründet. 62 hervorragende Musiker*innen aus 31 Ländern sind in diesem Ensemble vereint und haben in ihrem Konzert im Kurhaus Wiesbaden neben Max Richters Komposition „Vivaldi Recomposed“ Werke von Komponist*innen der Poeple of Colour präsentiert. Die an diesem Abend erklungene Komposition der britischen Saxophonistin und Komponistin Cassie Kinoshi ist nicht nur ein Auftragswerk, sondern nimmt sich vor allem einem Instrument an, das bisher eine völlige Rarität im klassischen Konzertsaal war: der Handpan. Daneben kam die selten zu hörende „African Suite“ des nigerianischen Komponisten Fela Sowande zur Aufführung. Mit diesem Programm machte das Chineke! Orchestra nicht nur auf den gegenwärtigen gesellschaftlichen Zustand und eine wünschenswerte Zukunft ohne Vorurteile aufmerksam, sondern brachte in diesem Projekt auch Musik auf die Bühne, die es abseits des gängigen Repertoires wert ist, gehört zu werden.

30.6.2024 ∙ KURHAUS WIESBADEN

© Ansgar Klostermann

Cuban-European Youth Academy 2024
»10 Jahre CuE«

Musik kennt keine Grenzen – genau dafür steht die Cuban-European Youth Academy. Seit ihrer Gründung im Jahre 2014 durch die Balthasar-Neumann-Ensembles, den renommierten Dirigenten Thomas Hengelbrock und das Rheingau Musik Festival steht dieses einzigartige Projekt für einen grenzüberschreitenden transatlantischen Kulturaustausch, für Kooperation und Jugendförderung, für Geben und Nehmen, für Gastfreundschaft und Nachhaltigkeit. Die erste Arbeitsphase und die daraus resultierenden Konzerte fanden im Sommer 2015 beim Rheingau Musik Festival statt und wurden von Publikum und Presse gleichermaßen als bahnbrechende Erfolge gefeiert. Diesen Sommer machten sich die hochtalentierten Musikerinnen und Musiker wieder auf den Weg nach Deutschland. Auf dem vielseitigen Programm standen Workshops und Kurse im Bereich Originalinstrumente, Musikgeschichte aus Kuba und Europa sowie das Kennenlernen der verschiedenen Kulturen. Einzelunterrichte und Gruppenproben mit renommierten Dozent*innen und Expert*innen der jeweiligen Instrumente ergänzten die Akademie 2024.

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© Ansgar Klostermann

Cuban-European Youth Academy I

Im Fokus der Kubanisch-Europäischen Nacht am 7. Juli 2024 in Kloster Eberbach stand das Ergebnis der unterschiedlichen Workshops, die die Mitglieder der Cuban-European Youth Academy in der gemeinsamen Arbeit mit und durch die Unterstützung der auf historische Aufführungspraxis und die Interpretation barocker Musik spezialisierten Balthasar-Neumann-Akademie im Vorfeld durchlaufen haben. In einem dreiteiligen Konzert präsentierten die Teilnehmenden der Cuban-European Youth Academy in den unterschiedlichsten Formationen facettenreiche Werke der europäischen Barockmusik an verschiedenen Orten im Kloster und verzauberten ihr Publikum mit ihrem Spiel voller Leidenschaft und jugendlicher Frische – ein gelungenes Resultat dieses interkulturellen Austauschs zwischen kubanischer Tradition und Spielfreude sowie europäischer Musizierpraxis.

7.7.2024 ∙ KLOSTER EBERBACH

Cuban-European Youth Academy II

Den Abschluss des zehnjährigen Jubiläums der Cuban-European Youth Academy bildete das Konzert am 11. Juli im Kurhaus Wiesbaden. Unter der Leitung von Gründer und Initiator der Cuban-European Youth Academy Thomas Hengelbrock widmeten sich die jungen Musiker*innen nach der Ouvertüre „As You Like It“ von John Knowles Paine gemeinsam mit dem kanadischen Pianisten Stewart Goodyear der bekannten Rhapsody in Blue von George Gershwin – ein Werk, das an der Schwelle von klassischer Kunstmusik zum Jazz steht und somit eine besondere Bedeutung für die Musikwelt hat. Mit einer der späten Sinfonien von Antonín Dvořák beschloss die Cuban-European Youth Academy ihr vielgestaltiges Programm. Dvořák, der als Tscheche ab 1892 als Direktor des National Conservatory of Music of America wirkte, wurde durch seine Werke, wie etwa die Sinfonie „Aus der Neuen Welt“, gewissermaßen selbst zum Sinnbild eines transatlantischen Kulturaustauschs. Und auch über 100 Jahre nach seinem Ableben bilden seine Musik und seine opulente Orchestersprache gemeinsame Anknüpfungspunkte und verbindende Elemente eines wichtigen, transnationalen Austauschs junger Generationen von Musikerinnen und Musikern.

11.7.2024 ∙ KURHAUS WIESBADEN

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West-Eastern Divan Orchestra

„Our message must be stronger than ever“ – mit diesem Statement wandte sich Daniel Barenboim kurz nach den schrecklichen Terroranschlägen der Hamas vom 7. Oktober 2023 an die Weltöffentlichkeit. Ein starkes Friedenssignal, steht doch das West-Eastern Divan Orchestra seit seiner Gründung 1999 wie kein zweites Ensemble für Völkerverständigung zwischen Israelis und Arabern durch die Sprache der Musik und bietet vor allem einen Raum des Dialogs und des respektvollen Miteinanders. Seit jeher ist es Barenboims Mission, die Musik als Mittel transkultureller Verständigung zu nutzen und das gemeinsame Musizieren im Orchester als einen idealen Ort und Nährboden des Humanismus anzusehen. Das Ergebnis seiner unermüdlichen Überzeugung zeigt er seit über 20 Jahren in der Arbeit mit dem West-Eastern Divan Orchestra, das im Rahmen seines 25-jährigen Bestehens im vergangenen Jahr eine Jubiläumstournee beging. Angesichts der dramatischen Entwicklung des Nahostkonflikts entfaltete diese Tournee eine besondere, gesellschaftspolitische Relevanz, nicht nur für die Mitglieder des Orchesters und ihre Familien, Freund*innen und Verwandte, sondern insbesondere auch für die deutsche Zivilgesellschaft.

 

Mit dem Violinkonzert von Johannes Brahms sowie der Sinfonie C-Dur von Franz Schubert erklangen zwei berühmte Werke des klassischen Konzertlebens, deren Interpretationen im aktuellen gesellschaftspolitischen Kontext an zusätzlicher Bedeutung gewannen: Die beiden Musikstücke wurden an diesem Abend im Kurhaus Wiesbaden zu Botschaftern der Hoffnung und des Dialogs, und das West-Eastern Divan Orchestra bleibt ein inspirierendes Beispiel für die Kraft der Musik und den Bau von Brücken zwischen Menschen sowie für ein friedvolles menschliches Zusammenleben. Das Handwerk dieses Ensembles war und ist Musik-gewordene Völkerverständigung.

13.8.2024 ∙ KURHAUS WIESBADEN

© Ansgar Klostermann

World Youth Choir
Bundesjugendorchester ­

„Seid umschlungen, Millionen!“ Beethovens neunte Sinfonie ist zum musikalischen Synonym geworden für den Wunsch nach Frieden und Freiheit für alle Völker der Welt. Dieses gehaltvolle Werk präsentierte in zwei Konzerten im Kloster Eberbach ein Ensemble, das den Gedanken der Völkerverständigung in den Genen trägt: Der Weltjugendchor versammelt jedes Jahr 100 Sänger*innen zwischen 17 und 26 Jahren in seinen Reihen, um mit Musik zum weltumspannenden Austausch zu finden. Mit an ihrer Seite hatten sie in diesem Projekt Deutschlands jüngste musikalische Elite: das Bundesjugendorchester. Gemeinsam setzten sich die jungen Musiker*innen nun Beethovens humanistisches Ideal zum Ziel und blickten dabei auch in Gegenwart und Zukunft: „Nine“ heißt das Werk, das der weltweit renommierte Komponist Tan Dun in Anlehnung an Beethovens berühmte Sinfonie komponiert hat. Der Schönheit des Menschen, des Geistes und der Erde gebe er darin Ausdruck, sagt der Chinese, der sich wünscht, zum wichtigen Dialog zwischen Ost und West beitragen zu können. Mit dieser Welturaufführung sowie der Interpretation von Beethovens Neunter zogen die jungen Musiker*innen unter der Leitung des Komponisten das Publikum in Kloster Eberbach in zwei fulminanten Konzerten in ihren Bann.

29. & 30.8.2024 ∙ KLOSTER EBERBACH

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© Ansgar Klostermann

Weitere Projekte

Neben Konzerten und Vermittlungsarbeit hat Zukunft Klassik 2024 auch folgende Projekte unterstützt:

  • Musicalprojekt ChorSingSchule Geisenheim

  • Barock Vokal Akademie der Hochschule für Musik Mainz

  • Probentage der Musikensembles der St. Ursula Schule Geisenheim

  • Kompositionsauftrag durch Bar Zemach (Solohornist des West-Eastern Divan Orchestra)
     

Musicalprojekt ChorSingSchule © Stieffenhofer

Probentage © St. Ursula Schule Geisenheim

Die Projekte 2024 wurden finanziell unterstützt durch

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